Einen nachhaltigen Garten, Gemüsegarten oder Balkon zu gestalten, bedeutet Grünflächen zu schaffen, in denen Pflanzen mit wenig Wasser und ohne besondere Pflege leben können, mit dem Ziel, Verschwendungen zu reduzieren und die vorhandenen Ressourcen, an erster Stelle Wasser, optimal zu nutzen.
Anders als man denkt, ist Wasser keine unerschöpfliche Ressource und wird immer knapper. Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) hat in ihrem jährlichen Bericht „The State of Food and Agricolture“ Alarm geschlagen: Das verfügbare Trinkwasser pro Kopf ist in nur zwei Jahrzehnten um 20 % zurückgegangen.
Der Klimawandel in den letzten Jahren hat vor allem in Bereichen mit äußerst begrenzten Wasserressourcen den Wasserstress verschärft. Aber diese Veränderungen sind nicht die einzigen Ursachen für diese Verknappung. Auch die steigende Wassernachfrage und die schlechte Bewirtschaftung der Ressourcen spielen eine Rolle.
Wir verbrauchen nämlich mehr Wasser als wir brauchen: Im Vergleich zu den täglichen 50 Litern pro Kopf, die für das menschliche Überleben notwendig sind, nutzen wir circa 230 Liter pro Tag (WWF-Bericht 2022 „The Last Drop of Water“), was offensichtlich zu viel für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Nutzung ist.
Durch maßvolles und tugendhaftes Verhalten können wir aber dazu beitragen, die Wasserressourcen zu schonen. Wir sind z. B. in der Lage, mit kleinen und einfachen Vorkehrungen den Wasserverbrauch bei der Bewirtschaftung unserer Grünflächen sogar um 50 % zu senken:
- Früh am Morgen oder am Abend bewässern
Im Frühling und in den Sommermonaten ist die beste Zeit zum Gießen der Pflanzen der frühe Morgen: Der Boden hat genügend Zeit, das Wasser aufzunehmen, bevor es durch die Sonneneinstrahlung verdunstet. Am Abend zu gießen ist auch in Ordnung, aber man sollte abwarten, bis die Bodentemperatur ausreichend gesunken ist.
- Ein Tropfbewässerungssystem verwenden
Ein automatisches Bewässerungssystem verbraucht weniger Wasser und kann es vor allem nur dort abgeben, wo es gebraucht wird: an der Basis der einzelnen Pflanzen.
- Eine automatische Steuerung vorsehen
Wenn das Bewässerungssystem über eine Zeitschaltuhr gesteuert wird, können nicht nur die Dauer der Bewässerung und der günstigste Zeitpunkt für ihre Aktivierung programmiert werden, sondern es kann auch mit Hilfe eines Regensensors verhindert werden, dass das System aktiviert wird, wenn es nicht benötigt wird.
- Feuchtigkeitssensoren einsetzen
Die Bewässerung eines bereits feuchten Bodens ist eine unnötige Wasserverschwendung. Um dies zu vermeiden, helfen uns Feuchtigkeitssensoren, die uns warnen, wenn die Pflanzen tatsächlich Wasser benötigen.
- Den Boden von Unkraut befreien
Unkraut raubt unseren Pflanzen nicht nur Platz und Nährstoffe, sondern auch Wasser. Deshalb ist es besser, es auszureißen!
- Den Boden mit Mulch schützen
Mulchen bedeutet, den Boden um die Pflanzen herum mit Stroh, Rinde oder trockenen Blättern zu bedecken, die das Eindringen von Licht verhindern. Es ist eine gute Möglichkeit, die Wasserverdunstung zu verlangsamen, den Boden feucht zu halten und folglich weniger häufig zu gießen.
- Wasser recyceln
Ein großer Teil des Wassers, das wir im Haushalt verwenden, kann wiederverwendet werden. Das gilt zum Beispiel für das Wasser, mit dem wir Obst und Gemüse waschen. In einem Behälter aufgefangen, kann es für Pflanzen bestimmt werden.
- Einheimische Pflanzen wählen, die weder besondere Pflege noch viel Wasser benötigen
Mit Hilfe eines Floristen/einer Floristin können wir lokale Pflanzen wählen, die in unserer Gegend leben und besser an den natürlichen Lebensraum angepasst sind und weder viel Wasser noch besondere Pflege benötigen.
- Regenwasser rückgewinnen
Regenwasser ist gut für Pflanzen, weil es keinen Kalkstein enthält. Um es aufzufangen, genügt es, Behälter im Freien oder unter Dachrinnen aufzustellen. Wenn wir hingegen größere Mengen auffangen wollen, sollten wir ein geeignetes Auffangsystem bauen, um das Wasser in spezielle Zisternen zu leiten.
Jetzt, da wir wissen, wie wir unsere Pflanzen am besten nachhaltig und wassersparend pflegen können, kann der Frühling kommen!