Ein T-Shirt aus Bio-Baumwolle hat nicht denselben Wasserfußabdruck – d.h. die für die Herstellung eines Kleidungsstücks verbrauchte Wassermenge – wie ein T-Shirt aus Polyester oder herkömmlicher Baumwolle. Eine Jeans, die aus nachhaltiger Baumwolle und unter Verwendung einer „wasserarmen“ Technologie hergestellt wird, kostet weniger Wasser als eine herkömmlich produzierte Jeans.
Der Wasserfußabdruck von Kleidungsstücken variiert also je nach den verwendeten Stoffen und den in den verschiedenen Produktionszyklen eingesetzten Technologien.
Warum ist dies wichtig zu wissen? Weil, wenn wir uns der starken Umweltauswirkungen der Modeindustrie bewusst sind – insbesondere der abnormen Menge an Wasser, die bei der Herstellung der von uns getragenen Kleidungsstücke verbraucht wird, sowie der Menge an Wasser, das verschmutzt wird – können wir bewusste Entscheidungen treffen und Bekleidungsunternehmen dazu drängen, ihren Wasserverbrauch einzuschränken und sich generell für die grüne Sache einzusetzen, indem sie Nachhaltigkeit in ihre Strategie und all ihre Tätigkeiten einbeziehen.
Hier einige praktische Tipps, um den Wasserfußabdruck unserer Garderobe zu verringern:
- Bio- oder Öko-Baumwolle wählen
Für die Herstellung eines einzigen T-Shirts werden 2.700 Liter Wasser benötigt (mehr dazu). Wenn wir anstelle von traditionell angebauter Baumwolle Bio-Baumwolle verwendeten, die ohne synthetische Chemikalien wie Düngemittel und Pestizide hergestellt wird, um das gleiche T-Shirt zu produzieren, würden wir 91 % weniger Wasser benötigen (Studie von Textile Exchange-Global Non-Profit-Organisation für nachhaltigere Mode, 2017).
Und nicht nur das: Der Anbau von Bio-Baumwolle bewahrt die Bodenfruchtbarkeit. Herbizide und Pestizide hingegen zehren die Böden langfristig aus und erhöhen deren Wasserbedarf.
- Regenerierte oder recycelte Baumwolle als Alternative verwenden
Regenerierte Baumwolle ist Baumwolle, die aus dem vollständigen Recycling von Altkleidern oder Abfällen aus anderen Prozessen gewonnen wird. Durch ein spezielles mechanisches und nicht chemisches Verfahren werden diese Lumpen in kleine Stücke geschnitten, dann ausgefranst und schließlich für die Herstellung anderer Garne verwendet.
Dank der mechanischen Verarbeitung ermöglicht die Aufbereitung der Baumwolle eine erhebliche Verringerung des Wasserverbrauchs. Durch die Rückgewinnung von Abfällen, die sonst auf Deponien landen, wird auch die Umweltverschmutzung reduziert.
- „Wasserarme“ Jeans kaufen
Jeans sind eins der wasserintensivsten Kleidungsstücke in der Produktion: rund 7.500 Liter für ein einziges Paar. (Bericht „Wie gewonnen, so zerronnen“, erstellt von SERI – Sustainable Europe Research Institute im Auftrag der europäischen Sektion von Friends of the Earth-Freunde der Erde)
Wenn man bedenkt, dass jährlich etwa 2 Milliarden Jeans produziert werden, ergibt sich ein abnormaler Wasserverbrauch. Nimmt man noch die Verschmutzung durch das Gemisch aus Chemikalien und Vaseline hinzu, das zur Herstellung der Indigofarbe verwendet wird, ist die Umweltbelastung enorm.
Glücklicherweise gibt es Alternativen. Einige Denim-Hersteller haben Technologien entwickelt, um bei den verschiedenen Wasch- und Veredelungsschritten Wasser zu sparen. Andere sind dazu übergegangen, Bio-Baumwolle und pflanzliche Farbstoffe zum Färben zu verwenden. Es ist daher genauso wichtig wie bei allen anderen Stoffen, die in der Modebranche verwendet werden, herauszufinden, welche Art von Produktion eine Jeans durchlaufen hat.
- Unsere Kleidung nur waschen, wenn es nötig ist
Ein ganz einfacher Trick, um Wasserverschwendung zu vermeiden, besteht darin, unsere Kleidung weniger zu waschen: Waschen Sie sie, wenn sie wirklich schmutzig ist, und nicht, nachdem Sie sie nur einmal getragen haben. Gleichzeitig verringern wir die Verbreitung von Mikrofasern in der Umwelt, den Energieverbrauch und die Verwendung von umweltschädlichen Waschmitteln.
Eine Waschmaschine verbraucht nämlich zwischen 60 und 90 Liter Wasser pro Waschgang, daher ist es am besten, sie immer voll zu beladen und die Waschanleitung genau zu befolgen.
- Gebrauchte Kleidung kaufen
Eine Alternative, die immer mehr in Mode kommt, ist der Kauf aus zweiter Hand. Das ist nicht nur ein persönlicher finanzieller Vorteil, sondern verhindert auch, dass neue Kleidung produziert wird und gebrauchte, noch gut erhaltene Kleidung auf der Mülldeponie landet, was dem Planeten wertvolle Ressourcen erspart.
- Eigentlich müsste einfach die Nachfrage sinken
Die beste Lösung ist es, sich zu verpflichten, weniger und nur das, was wir wirklich brauchen, zu kaufen. In Qualität, statt in Quantität zu investieren, die Kleidung, die wir bereits besitzen, wiederzuverwenden und zu reparieren, oder Secondhand-Kleidung zu kaufen, ist die beste Wahl für alle, die zwar nicht auf Mode verzichten, aber nachhaltiger sein wollen.