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20.01.2025
- 4 min

Wie viel Strom verbrauchen Haushaltsgeräte im Standby?

In vielen Haushalten ist es mittlerweile üblich, Elektrogeräte im Standby-Modus ruhen zu lassen. Aber nicht alle sind sich bewusst, dass viele Geräte auch dann Energie verbrauchen, wenn sie nicht aktiv genutzt werden. Obwohl der Energieverbrauch im Standby auf den ersten Blick gering erscheint, kann er sich am Ende erheblich auf die Stromrechnung auswirken. Laut Schätzungen können Geräte im Standby-Modus etwa 10 % des gesamten Energieverbrauchs eines Haushalts ausmachen.

Der Einfluss auf den Energieverbrauch: die Daten von ENEA

Laut der italienischen Energie- und Umweltagentur ENEA verbraucht ein Gerät im Standby zwischen 1 und 4 Watt pro Stunde. Das bedeutet, dass ein einzelnes Gerät im Laufe eines Jahres zwischen 24 und 96 Wh an Energie verschwendet. Bedenkt man, dass täglich viele Geräte im Standby-Modus verbleiben, können dadurch jährlich insgesamt über 35.000 Wh Energie verbraucht werden – ein nicht zu vernachlässigender Wert.

Maßnahmen der Europäischen Union zur Reduzierung des Verbrauchs im Standby

Im Jahr 2008 hat die Europäische Union erstmals eine Verordnung für Ökodesign eingeführt, mit dem Ziel, die Energieeffizienz elektronischer Geräte zu verbessern und deren Umweltauswirkungen zu verringern. Erst vor Kurzem hat die Europäische Kommission noch strengere Vorschriften verabschiedet und wesentliche Änderungen an der Verordnung vorgenommen, insbesondere in Bezug auf den Standby-Modus von elektronischen Geräten und Haushaltsgeräten.

Hersteller müssen künftig Geräte entwickeln, die wesentlich schneller in den Standby-Modus wechseln und dabei den Energieverbrauch weiter reduzieren. Außerdem müssen sie den Verbrauchern klare Informationen zur Verfügung stellen, damit diese umfassend über den Energieverbrauch ihrer Geräte informiert sind.

Konkret dürfen Geräte ohne Bildschirm im Standby nicht mehr als 0,50 W (Watt), Geräte mit Bildschirm 0,80 W und Wäschetrockner, die traditionell als besonders energieintensiv gelten, maximal 1 W verbrauchen.

Schätzungen zufolge könnten durch diese Regelungen bis 2030 im Jahr 4 TWh an Energie eingespart werden. Das sind etwa 1,36 Millionen Tonnen CO₂ weniger. Diese Einsparungen bringen auch wirtschaftliche Vorteile für die Verbraucher mit sich: Bis 2030 werden Gesamtersparnisse von etwa 530 Millionen Euro pro Jahr erwartet.

Tipps für Haushaltsgeräte, um Standby-Verbrauch zu vermeiden

Trotz der europäischen Vorschriften, die maximale Verbrauchswerte im Standby festlegen, haben sich nicht alle Hersteller an die Richtlinien angepasst. Deshalb liegt es auch an den Verbrauchern, Energieverschwendung zu vermeiden. Mit diesen Maßnahmen kann das gelingen:

  1. Stecker ziehen: Wird ein Gerät selten genutzt, ist die einfachste und effektivste Lösung, den Stecker aus der Steckdose zu ziehen. Eine banale Maßnahme, die oft aus Bequemlichkeit nicht getroffen wird, langfristig aber eine große Wirkung haben kann.
  2. Steckdosenleisten mit Schalter: Eine praktische Lösung sind Steckdosenleisten mit Schalter, mit denen alle angeschlossenen Geräte mit nur einem Handgriff ausgeschaltet werden können. Es gibt auch fortschrittlichere Steckdosenleisten mit programmierbaren Timern oder Steuerungsmöglichkeiten über Smartphoneapps oder digitale Assistenten wie Alexa, Siri oder Google Nest.
  3. „Smarte“ Geräte und Energiesparmodi: Viele elektronische Geräte wie Spielekonsolen, DVD-Player und Computer können so konfiguriert werden, dass sie in den Energiesparmodus wechseln. Nicht richtig konfiguriert, können diese Geräte auch im scheinbar ausgeschalteten Zustand weiterhin Energie verbrauchen, teilweise so viel wie in Betrieb.
  4. Ladegeräte in der Steckdose: Es ist ratsam, Ladegeräte aus der Steckdose zu ziehen, wenn sie nicht benutzt werden, da sie selbst ohne angeschlossene Geräte weiter Energie verbrauchen.
  5. Haushaltsgeräte: Kaffeemaschinen, insbesondere Espressomaschinen, verbrauchen im Standby sehr viel Energie. Es ist daher ratsam, sie nach Gebrauch auszuschalten. Geschirrspüler, Waschmaschinen und Trockner sollten ausgeschaltet und die Gerätetüren geschlossen werden, da einige Modelle im geöffneten Zustand einsatzbereit bleiben und somit Strom verbrauchen.

Kleine Schritte, große Einsparungen

Angesichts dieser Daten ist klar, dass Geräte im Standby, obwohl sie harmlos erscheinen, einen erheblichen Energieverbrauch verursachen können. Durch einfache Maßnahmen wie das vollständige Ausschalten von Geräten oder den Einsatz intelligenter Lösungen zur besseren Verbrauchssteuerung können wesentliche Einsparungen erzielt werden – für die Stromrechnung und die Umwelt.

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