Die Generation Z – gemeint sind damit die jungen Menschen, die zwischen den späten 1990er und den frühen 2010er Jahren geboren sind – wird häufig als einzigartig und völlig anders als die vorhergehenden Generationen beschrieben.
Sie achtet mehr auf die Umwelt, ist sensibler für Nachhaltigkeit und mit einem größeren Bewusstsein für die Probleme des Klimawandels und der Umweltverschmutzung aufgewachsen. Sie ist stärker sozialem Aktivismus, Inklusion und Vielfalt zugeneigt, akzeptiert kulturelle Unterschiede und setzt sich für ein offeneres und toleranteres Umfeld ein. So das Bild, das von der Generation Z gezeichnet wird.
Aber ist diese Generation tatsächlich so anders als die vorherigen? Und was macht sie einzigartig?
Aktivismus für das Klima
Gemeinhin gilt die Generation Z als äußerst aufmerksam und sensibel für grüne Themen – so sehr, dass sie sich für den Schutz der Umwelt mobilisiert.
Als zentrale Akteure der Protestbewegung „Fridays for Future“ von Greta Thunberg fordern die jungen Menschen der Gen Z nach wie vor politische Maßnahmen, um die globale Erwärmung und den Klimawandel zu stoppen, der durch steigende Mengen von Treibhausgasen in der Atmosphäre verursacht wird, und das Einhalten der Pariser Abkommen zur Reduktion der CO2-Emissionen.
Die Klimabewegungen führen nicht nur Proteste auf Straßen und Plätzen weltweit durch – sondern auch Hungerstreiks und Sabotageaktionen gegen Betriebe und Tätigkeiten, die als schädlich für den Planeten angesehen werden.
Aufgewachsen in einer Welt, in der Klimawandel und soziale Ungleichheiten zum Alltag gehören, fordern die meisten aus der Gen Z entschlossen ein konkretes Engagement von Regierungen und Unternehmen für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft.
Nachhaltigkeit auch unter dem sozialen Aspekt
2024 hat Webboh Lab, das erste Online-Forschungslabor zur Generation Z, eine Untersuchung durchgeführt, die bestätigt: Die jungen Menschen der Gen Z wünschen sich nicht nur eine klimabewusste, sondern auch eine inklusive und friedliche Gesellschaft. Laut den Daten der Untersuchung haben gleiche Rechte und Chancen für alle, der Einsatz für weniger Umweltverschmutzung sowie die Förderung erneuerbarer Energien oberste Priorität für die Gen Z.
Das zeigt sich auch im beruflichen Umfeld: Bei der Wahl des Arbeitsplatzes ist, gleich nach dem finanziellen Aspekt, das Engagement des Unternehmens in Bezug auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit, Inklusion und Diversität ein ausschlaggebender Faktor. Auch die Work-Life-Balance ist zu einem entscheidenden Kriterium auf dem Arbeitsmarkt geworden: Vertretbare Arbeitsrhythmen und flexible Arbeitszeiten spielen eine immer größere Rolle bei der Jobsuche.
Die Sorgen der Generation Z und die Öko-Angst
Mit Blick auf die Zukunft wird die Angst vor den Folgen des Klimawandels durch die Sorge um wirtschaftliche Instabilität verstärkt, insbesondere durch die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten und Arbeitslosigkeit. In einem solchen Spannungsfeld werden grundlegende Lebensentscheidungen wie der Kauf eines Eigenheims oder die Frage des Kinderkriegens aufgeschoben.
Die Furcht davor, in einer kranken Welt erwachsen zu werden, gepaart mit der Sorge um wirtschaftliche Instabilität, führt außerdem zu zunehmenden Angstzuständen bei den jungen Menschen der Generation Z: Man spricht von Öko-Angst oder Klima-Angst.
Oft als westlicher Luxus oder, schlimmer noch, als Laune der neuen Generationen abgetan, kann die Klima-Angst mit spezifischen Symptomen wie Stress, Traurigkeit und einem Ohnmachtsgefühl einher gehen und unter Umständen auch therapeutische Behandlung erfordern.
Ist diese Generation tatsächlich tugendhafter als die vor ihr?
Obwohl sie ein großes Bewusstsein für die Klimakrise hat, gibt die Generation Z nur widerwillig mehr Geld für nachhaltige Aktionen aus. Das legt eine Studie des Marktforschungsinstitutes Ipsos von 2023 nahe. Weltweit zeigt sich, dass, wenn es darum geht, den ökologischen Fußabdruck konkret zu reduzieren, die jüngeren Generationen paradoxerweise weniger tugendhaft sind als ältere Altersgruppen. Sie achten beispielsweise weniger auf Wasserverschwendung, Energieverbrauch, Fleischkonsum oder Mülltrennung. Es sind, im Gegenteil, eher die älteren Generationen, die sich bewusst für umweltfreundlichere Lebensstile entscheiden.
Besonders auffällig zeigen sich die Widersprüche beim Konsumverhalten: Die Generation Z ist der größte Abnehmer von Fast Fashion – Wegwerfmode, deren gravierende Umweltschäden bekannt sind und die oft mit Menschenrechtsverletzungen wie Ausbeutung, Diskriminierung, Kinderarbeit und anderen Formen von Missbrauch in Verbindung steht.
Der Grund für dieses Paradoxon liegt darin, dass nachhaltige Mode nicht für alle zugänglich ist, insbesondere nicht für junge Menschen, deren Kaufkraft allgemein geringer ist. Dazu kommt, dass es schwer ist, wirklich nachhaltige Unternehmen, die kein Greenwashing betreiben, zu erkennen sowie der ständige Druck, neue Produkte zu kaufen und den neuesten Trends zu folgen.