Ein Leitfaden für die Zukunft des Verkehrs; ein 2-Milliarden-Euro-Paket; die Zukunft der Mobilität wird sich den Herausforderungen von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen stellen müssen
Der Verkehr ist für 25,2 % der Treibhausgasemissionen und 30,7 % der CO2-Emissionen[1] in Italien verantwortlich. Um die Dekarbonisierung des Sektors zu beschleunigen, wurde der Fonds für nachhaltige Mobilität eingerichtet: Ein 2-Milliarden-Euro-Paket, das im Zweijahreszeitraum 2023-2024 zur Unterstützung spezifischer Maßnahmen zur Ökologisierung des italienischen Verkehrs verwendet werden soll.
Die Dekarbonisierung des Sektors ist in der Tat eine Priorität, um die Klimaziele von Fit for 55 zu erreichen, dem 2021 von der Europäischen Kommission genehmigten Programm, das darauf abzielt, die Schadstoffemissionen in den EU-Ländern bis 2030 um 55 % gegenüber 1990 zu senken und bis 2050 auf null zu reduzieren.
Die vom Dekret vorgesehen Mittel werden wie folgt aufgeteilt:
- Städtische Mobilität: 1 Milliarde Euro wird für Mobilitätsmaßnahmen in Großstädten und Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern für die E-Mobilität und die Mikromobilität zur Verfügung gestellt. Die Mittel ermöglichen die Anschaffung von öffentlichen Elektrofahrzeugen und die Errichtung von Ladestationen, Fußgängerzonen von ganzen Stadtgebieten, Fahrradzonen sowie die Implementierung von digitalen Infrastrukturen für das Verkehrsmanagement.
- Außerstädtischer Verkehr: 300 Millionen Euro werden für die Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge an nicht gebührenpflichtigen Straßen und für die Anschaffung neuer emissionsfreier Schwerlastfahrzeuge verwendet.
- Seeverkehr: Mit 300 Millionen Euro wird die Renovierung von Schiffen unterstützt, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu verringern. Die Elektrifizierung von Schiffen für Inselverbindungen wird ebenfalls finanziert, und es werden experimentelle Projekte zur Entwicklung alternativer Treibstoffe für den Seeverkehr unterstützt.
- Flughäfen: 200 Millionen Euro werden für die Verringerung des Energieverbrauchs von Flughäfen bereitgestellt, indem Systeme wie Photovoltaikanlagen mit Solarpaneelen installiert werden. Darüber hinaus werden Versuchsprojekte zur Einführung alternativer Treibstoffe im Luftverkehr gestartet.
- Intermodalität des Güterverkehrs: 150 Millionen Euro werden für die Förderung der Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs von der Straße auf die Schiene verwendet, um die Emissionen zu verringern.
- Dekarbonisierung von Eisenbahnlinien: 50 Millionen Euro werden zur Finanzierung der Dekarbonisierung von nicht elektrifizierten Eisenbahnlinien durch den Kauf von batterie- und wasserstoffbetriebenen Zügen verwendet.
Mit zukünftigen Ministerialdekreten werden die förderfähigen Maßnahmen und die entsprechenden Durchführungsstellen, die Überwachungsverfahren, der Zeitplan und die Modalitäten für den Widerruf im Falle der Nichtdurchführung der Überwachung oder der Nichteinhaltung des Zeitplans festgelegt.
[1] Rapporto per la decarbonizzazione dei trasporti (Bericht über die Dekarbonisierung des Verkehrs)
Alperia und Neogy
Sicher ist: Die Zukunft der Mobilität wird sich den Herausforderungen von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen stellen müssen. Diese Ziele verfolgen wir bei Alperia mit gezielten Projekten für die E-Mobilität, die über unser Unternehmen Neogy, ein mit der Gruppe Dolomiti Energia gegründetes Joint Venture, entwickelt werden.
Südtirol ist in Sachen E-Mobilität bereits das infrastrukturell am besten erschlossene Gebiet in Europa[1], aber wir wollen noch mehr tun, und zwar mit effizienten und flächendeckenden Infrastrukturen, die die Barrieren für den Umstieg auf Strom abbauen können. Bis Ende 2023 werden wir 150 Ladestationen in ganz Südtirol installieren und zwei Ladeparks an der Brennerachse mit je 10 bis 15 Ladesäulen einrichten. Dieses Projekt kann in den kommenden Jahren auf die touristischsten Gebiete des Landes ausgeweitet werden, wo wir bereits 2021 ein Projekt gestartet haben, um die gemeinsam genutzte Elektromobilität in die Beherbergungsbetriebe zu bringen.
Wasserstoff
Darüber hinaus arbeiten wir daran, auch Wasserstoff zu einer praktikablen Alternative zu machen, indem wir in Forschung und Entwicklung investieren, neue Wasserstofftankstellen bauen und neue grüne Wasserstoffproduktionsanlagen errichten, die mit Wasserkraftwerken betrieben werden. Schließlich haben wir auch intern einen nachhaltigen Mobilitätsplan für den Arbeitsweg entwickelt, der unsere Mitarbeiter durch verschiedene Maßnahmen wie die Gewährung eines Beitrags zum Kauf von Fahrrädern, die Einrichtung mobiler Fahrradwerkstätten, die versuchsweise Einführung einer App für das Carpooling, die Nutzung von Fahrrädern und vorgeschlagener Fußwege dazu bewegen soll, umweltfreundliche Wege und Verkehrsmittel zu wählen.
Eine Revolution
Nachhaltige Mobilität ist in der Tat eine Revolution, die wir nur erreichen können, wenn wir eine Vielzahl von Faktoren implementieren, von Investitionen in Forschung und Entwicklung über die Einführung neuer Technologien bis hin zur Entwicklung von individuellen Verhalten. Damit jeder in vollem Umfang für die Bedeutung einer grünen Mobilität sensibilisiert wird.
[1] Smart Mobility Report der Polytechnischen Universität Mailand