Die Energieklasse beschreibt Einsparung und Effizienz. Die Rede ist von den Energieeffizienz-Labels, die den kWh-Verbrauch von Haushaltsgeräten und damit auch die Kosten auf der Rechnung angeben.
Laut einer von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Umfrage schauen 85 % der Kunden vor dem Kauf eines neuen Geräts immer auf das Energieeffizienzlabel, aber nur wenige verstehen dessen Inhalt vollständig. Die Kenntnis der Energieklassen ist jedoch von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, bewusste Konsumentscheidungen zu treffen und damit die Umweltbelastung einzuschränken und erhebliche Energieeinsparungen zu erzielen. Kurzum, die Energieeffizienz-Labels – die erstmals 1992 eingeführt wurden – spielen eine entscheidende Rolle bei der Ausrichtung des Haushaltsgerätemarktes auf die Ziele für die nachhaltige Entwicklung der Zukunft.
Die Europäische Union hat beschlossen, ab dem 1. März 2021 die Energieeffizienz-Labels von Waschmaschinen, Wäschetrocknern, Kühlschränken, Geschirrspülern, Fernsehgeräten, Monitoren und Glühbirnen zu ersetzen, um sie verständlicher zu machen: Die Klassen A+, A++ und A+++ wurden abgeschafft und die Berechnungsparameter neu definiert. Für diese Produkte gibt es nun eine Farbskala, die von A bis G reicht, wobei A die höchste und G die niedrigste Energieeffizienz angibt. Darüber hinaus wird ab 2024 auch der Verkauf von Produkten mit einem niedrigen Energieeffizienzindex (EEI), d.h. die Klassen G und F, verboten sein. Die neue Kennzeichnung enthält auch einen QR-Code, der gescannt werden kann, um weitere Informationen zu erhalten. Im Falle eines Kühlschranks ist es beispielsweise möglich, die Größe des Modells, die Art der Fächer und das Innenvolumen zu erfahren. Schauen wir uns das im Detail an:
- Fernseher und Displays: Die neue Energieeffizienzskala reicht von A bis G, die unteren Klassen sind grau dargestellt, obwohl ihre Vermarktung von den neuen Ökodesign- Standards verboten wurde. Am unteren Rand befindet sich die Angabe „kWh/1.000h“, die den Energieverbrauch in kWh bezogen auf den Stromverbrauch bei 1.000 Betriebsstunden angibt. Außerdem sind der Stromverbrauch im Modus „mit hohem Dynamikbereich“ pro 1.000 Betriebsstunden sowie die waagrechte und senkrechte Auflösung (Pixelanzahl) dargestellt. Die Angabe der Leistung (W) und des Hardwareschalters sind verschwunden.
- Kühlschränke: Es gibt unterschiedliche Symbole für gekühlte und nicht gefrorene Fächer, und die Geräuschemission wird in Dezibel mit einer bestimmten Geräuschemissionsklasse (A bis D) angegeben. Die Angaben beziehen sich in diesem Fall auf den Jahresverbrauch.
- Glühbirnen: Die neue Energieeffizienzskala reicht von A bis G, und es gibt keine Klassen mit dem „+“-Zeichen mehr. Die Angabe „kWh/1.000h“ am unteren Rand zeigt stattdessen den Energieverbrauch in kWh bezogen auf den Stromverbrauch für 1.000 Stunden bei eingeschaltetem Licht.
- Waschtrockner: Der Energieverbrauch wird pro 100 Zyklen gewichtet, die Schleudereffizienzklasse (A bis G) und die Luftschallemissionsklasse der Schleuderphase des „Eco 40-60“-Programms in Dezibel (A bis D) werden angegeben.
- Geschirrspüler: Es werden der bei 100 Programmdurchläufen gewichtete Stromverbrauch, der zu erwartende Wasserverbrauch für das „Eco“-Programm sowie die Dauer des „Eco“-Programms und die Geräuschemissionsklasse in Dezibel (A bis D) angegeben.
- Waschmaschine: Die neue Energieeffizienzskala „kWh/1.000h“ gibt den Verbrauch in kWh an, bezogen auf den Stromverbrauch bei 100 Programmdurchläufen. Weiter unten werden die Füllmenge für das „Eco 40-60“-Programm in kg, die Dauer des „Eco 40-60“-Programms in Stunden und Minuten, der Wasserverbrauch pro Programmdurchlauf in Litern, die Schleuderwirkungsklasse (A bis G) und die Geräuschemissionen beim Schleudervorgang in Dezibel (A bis D) angegeben.
Zum Großteil fallen die derzeit auf dem Markt erhältlichen Geräte in eine Klasse unterhalb von A: Nach der Neuparametrierung der Energieeffizienzklassen ist es möglich, dass ein Gerät, das im Jahr 2020 in der Klasse A gekauft wurde, jetzt in die Klasse C fällt. Die frühere und die aktuelle Kennzeichnung sind also nicht vergleichbar, aber die Entwicklung des Systems dürfte eine technologische Erneuerung im Namen einer größeren Effizienz fördern. Dieser Prozess der Effizienzsteigerung durch die Kennzeichnungslabels wird nämlich von neuen Ökodesign-Standards begleitet, die Haushaltsgeräte erfüllen müssen, um ihre Umweltauswirkungen während ihres gesamten Lebenszyklus – von der Produktion bis zum endgültigen Recycling – zu verringern. Ein nachhaltiges Management von Technologien beinhaltet insbesondere die Integration von Umweltbewertungen in der Entwicklungsphase mit dem Ziel, Produkte mit minimalen Umweltauswirkungen zu schaffen. Die gewählten Materialien müssen nachhaltig und wiederverwertbar sein, unter größtmöglicher Schonung der Umwelt und der Primärressourcen.
Um das Bewusstsein der Verbraucher zu stärken, hat die Europäische Union das Projekt BELT (Boost Energy Label Take Up) ins Leben gerufen, auf dessen Website ein Rechner zu finden ist, mit dem es möglich ist zu bestimmen, wie viel man durch den Kauf eines Geräts einer bestimmten Energieeffizienzklasse an Verbrauch, Strom und CO2-Emissionen einsparen kann.