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16.12.2024
- 5 min

Alperia und unibz, gemeinsam für die Nachhaltigkeit

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Wirtschaft und Forschung, Unternehmen und Universität: Auf der Baustelle für eine nachhaltigere Zukunft braucht es Brücken zwischen diesen unterschiedlichen und doch so außergewöhnlich ähnlichen Welten. Aus dieser Vision ist die Zusammenarbeit zwischen Alperia und der Freien Universität Bozen erwachsen, eine langjährige Partnerschaft, die neue Chancen mit greifbaren Auswirkungen auf die Region und die Menschen hier geschaffen hat.

In den Hörsälen der Universität

Bereits 2016 hat Alperia einen Lehrstuhl im Energiebereich an der Freien Universität Bozen finanziert. Ziel war es, die Forschung zur Energieproduktion aus Wasserkraft zu optimieren. Der Fokus lag auf der Anpassung eines hydrologischen Modells zur kurzfristigen Vorhersage von Wasserflüssen sowie der Sedimentation in Stauanlagen. Im Rahmen dieser Kooperation konnten Studierende ihre Abschlussarbeiten zum Thema Wasserkraft in Zusammenarbeit mit der Abteilung Engineering & Consulting von Alperia verfassen und dabei von einem praxisnahen Zugang profitieren.

Das Projekt wird nun durch die Besetzung einer ordentlichen Professur für innovative Wasserstofftechnologien erneuert. „Alperia wird diese Professorenstelle für drei Jahre finanzieren, mit der Möglichkeit, sie um drei weitere Jahre zu verlängern“, erklärt Johanna Vaja, Direktorin Corporate HR & Organisation des Energiedienstleisters. „Der Lehrende in dieser Position wird Teil der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Freien Universität Bozen sein und mit dem Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit zusammenarbeiten.“

Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit

Das Kompetenzzentrum unter der Leitung der Freien Universität Bozen (unibz) ist ein multidisziplinärer Hub, der sich den globalen und lokalen Herausforderungen der Nachhaltigkeit widmet. Es vereint Expertise und Fachleute aus verschiedenen Bereichen, um die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Dimensionen nachhaltiger Entwicklung zu erforschen. Kathrin Madl, verantwortlich für CSR Management bei Alperia, ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates: „Wir haben das Zentrum mit dem Ziel mitgegründet, lokale Kompetenzen zu bündeln und Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung zu erarbeiten. Wir führen innovative Forschungen durch, fördern öffentliche und private Partnerschaften neben Bildungsinitiativen für Menschen und Unternehmen, um den Wandel hin zu einem nachhaltigeren Südtirol zu beschleunigen.“

Um die Agenda 2030 der Vereinten Nationen zu fördern, hat die Autonome Provinz Bozen eine eigene Strategie mit fünf Prioritäten festgelegt: soziale Gerechtigkeit, Klima, Landschaft und Umwelt, Mobilität, Wirtschaft. Bei der effizienten Umsetzung dieser Ziele – und um Synergien zu bündeln – nimmt der Brückenschlag zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen eine Schlüsselrolle ein. Das Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit unterstützt diese Mission durch Forschungsprojekte und Initiativen für soziale Verantwortung, Netzwerkarbeit, Austausch und Kooperation zwischen allen lokalen Stakeholdern sowie Bildungsprogramme und Bewusstseinsbildung für Studierende, Manager und Finanzinstituten in Südtirol.

Das Kompetenzzentrum betätigt sich vordergründig in drei Forschungsfeldern: ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Der Forschungsbereich Wirtschaft umfasst zwei Fachgebiete: „Corporate“ (ESG – Environmental, Social and Governance – und Finanzen) und „Policy“ (Wirtschaftspolitik und Verhaltensänderungen). Dabei werden sowohl die Auswirkungen von ESG-Kriterien auf Unternehmen als auch die Effekte des grünen Arbeitsmarktes untersucht. Im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit beschäftigt sich das Zentrum mit den Folgen extremer Umweltereignisse auf Ökosysteme sowie mit innovativen Technologien für Wasserstoff. Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit hingegen werden alternative Praktiken für solidarische und nachhaltige Lebensstile, einschließlich der Entwicklung innovativer Schnittstellen, Designs und nachhaltiger Materialien, erforscht.

Zu den laufenden Forschungsprojekten gehören: „SUSTPLAN“ untersucht die wettbewerbs- und finanziellen Vorteile von Nachhaltigkeit für Unternehmen, mit dem Ziel, Wissen über betriebliche Nachhaltigkeit zu erweitern und fünf lokale Unternehmen bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsplänen zu unterstützen. „Dekarbonisierung, Governance und Nachhaltigkeit: Die Südtiroler Top 100“ bietet einen neuen Ansatz zur Bewertung der Leistung von Unternehmen auf Basis von öffentlichen Daten zur Nachhaltigkeit. „FIEMS“ konzentriert sich auf die Förderung der nachhaltigen Entwicklung im Fleimstal.

Im Rahmen der Third Mission organisiert das Kompetenzzentrum verschiedene Konferenzen und öffentliche Initiativen, wie etwa Climbing For Climate“, erklärt Madl. „Während dieser Veranstaltung haben die Teilnehmenden nach mehreren Expertenvorträgen die Wasserkraftwerke besucht, um die direkte Verbindung zwischen Wasser und Klimawandel sowie dessen Auswirkungen auf die Umwelt zu untersuchen.“ Sie betont: „Für uns ist diese Kooperation mit der unibz sehr wichtig, sowohl um neue Technologien zu erforschen als auch um die Forschung in unseren Tätigkeitsbereichen zu erweitern und konkret zur nachhaltigen Entwicklung unseres Territoriums beizutragen.“

An der Seite der Universitäten

Neben der Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit und der Finanzierung der neuen Professur bietet Alperia Studierenden der Freien Universität Bozen zwei Mal im Jahr die Möglichkeit, die Anlagen der Unternehmensgruppe zu besichtigen. Darüber hinaus unterstützt Alperia Trading Absolventen und prämiert die Abschlussarbeit mit dem für die Tätigkeit der Gruppe relevantesten Inhalt. „Außerdem wählen wir die besten Studierenden für ein Praktikumsprogramm bei uns aus – ein Programm, das in vielen Fällen in einem unbefristeten Arbeitsvertrag mündet“, berichtet Johanna Vaja. „Dasselbe setzen unsere Tochtergesellschaft Hydrodata mit dem Politecnico di Torino und Alperia Green Future mit der Universität Padua um.“

Alperia Greenpower arbeitet zudem mit der Freien Universität Bozen am Projekt „Sediment Management in Hydropower Reservoirs: A Comprehensive Approach (SMAHR)“, das sich mit dem Sedimentmanagement befasst.

Und schließlich, immer im Sinne der Vision, stärkere Synergien zwischen Unternehmen und Wissenschaft zu schaffen, ist Alperia in Zusammenarbeit mit dem Politecnico di Milano Teil der Zero Carbon Policy Agenda. Dieses Programm analysiert die Emissionslücken Italiens und bietet konkrete Handlungsempfehlungen zur Dekarbonisierung. Ein Projekt, an dem Alperia durch Anna Carassai, Energy Managerin der Unternehmensgruppe, beteiligt ist.

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