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Trockenheit

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24.07.2023
- 4 min

Jenseits der Dürre

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In Rom hat es seit 367 Tagen nicht mehr geregnet. Das ist der Höhepunkt der Wasserkrise. Deshalb warten die Römer nicht mehr auf den Sonnenaufgang, sondern auf einen prasselnden Regen, der der Erde und ihren Bewohnern wieder Hoffnung gibt.

Ein apokalyptisches, aber nicht abwegiges Szenario präsentiert Paolo Virzì in seinem jüngsten Film „Siccità“(dt. Dürre).

locandina Siccità di Paolo Virzi

Dürre ist ein Naturereignis, mit dem Italien sich immer mehr abfinden muss. Der Beobachtungsstelle Community Valore Acqua per l’Italia von The European House – Ambrosetti zufolge sind 21 % des Staatsgebiets desertifikationsgefährdet, und die immer häufiger auftretende Dürre betrifft die wichtigsten Wasserquellen. Nicht nur das: Der Anstieg der Durchschnittstemperatur, die Evapotranspiration und die mangelhaften Niederschläge könnten dazu beitragen, dass die Gewässer bis 2080 um 40 % abnehmen.

Insbesondere die Regionen Norditaliens erleben von Dürre geprägte Jahreszeiten wie seit Jahrzehnten nicht mehr, die bedeutende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Energieerzeugung haben. Deswegen wurde zur Überwachung des Phänomens die ständige Beobachtungsstelle der Wassernutzungen der Flussgebietseinzugsgebietsbehörde der Ostalpen eingerichtet, die auf interregionaler Ebene (Südtirol, Trentino, Veneto und Friaul-Julisch Venetien) tätig ist und die Aufgabe hat, die Maßnahmen für eine proaktive und koordinierte Bewältigung dieser Situationen zu identifizieren.

Wir stehen weltweit vor einer tiefen Wasserkrise, die dazu führen wird, dass die Nachfrage nach Süßwasser bis 2030 um 40 % höher sein wird als dessen Verfügbarkeit. Zu diesem Schluss kommt der Bericht Turning the tide (im übertragenen Sinne: Das Ruder herumreißen), der anlässlich des Weltwassertags am 22. März von der Global Commission on the Economics of Water (GCEW) veröffentlicht wurde, die 2022 vom Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet wurde.

Wir bei Alperia stellten 2022 eine geringere Wasserverfügbarkeit infolge der unzureichenden Schneefälle im Winter und der lang andauernden Dürre fest. Die Stromproduktion sank im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt um 25 bis 30 %. Die Dürre führte darüber hinaus zu einem Wassernotstand in vielen Regionen Italiens wie zum Beispiel in der Poebene. Dies hatte auch Auswirkungen auf Alperia, denn das Unternehmen wurde aufgefordert, die Produktion seiner Großanlagen und seine in den größten Stauanlagen gespeicherten Vorräte so zu steuern, dass die Bewässerung der landwirtschaftlichen Kulturen gewährleistet werden konnte.

Aber warum wird die Dürre immer schlimmer? Die diesbezüglichen Studien sind sich in einem Punkt einig: Die Ursache liegt im Klimawandel. Die globale Erwärmung erweitert die Hochdruckzonen und verursacht eine erhöhte Verdunstung des Wassers vom Boden und den Pflanzen. Man spricht von einer hydrogeologischen Dürre in Verbindung mit einer Reduzierung der Wassermenge in den Fließgewässern und den Seen sowie des Grundwassers. Dazu gesellt sich die landwirtschaftliche Dürre, die sich auf die Kulturen auswirkt. Sie ist nicht nur durch den Mangel an Regenfällen bedingt, sondern auch durch den Temperaturanstieg, aufgrund dessen mehr Wasser als geplant aus dem Erdreich verdunstet. Eine weitere Folge ist die Erhöhung der Lebensmittelpreise.

Auch deswegen muss die Dekarbonisierung beschleunigt werden. Diesem Ziel räumte Alperia in seinem Industrieplan 2027 und in seiner Vision 2031 Priorität ein, und wir verfolgen es tagtäglich mit Maßnahmen und Projekten. Unsere Tätigkeiten sind eng mit der Umwelt verbunden, und deswegen messen wir dem Klimarisiko höchsten Wert bei. Aus diesem Grund setzen wir Maßnahmen um, welche die Verbrauchseffizienz steigern, die Emissionen reduzieren und die Versorgung mit Energie aus erneuerbaren Quellen erhöhen, indem wir unseren Geschäftsbetrieb immer stärker auf nachhaltige Dienstleistungen und Produkte ausrichten.

In dem Bewusstsein, wie wichtig ein optimales Wassermanagement ist, haben wir mehrere Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf den Weg gebracht. Dazu gehört Alperia Sybil Water, ein fortschrittliches Steuerungssystem (APC – Advanced Process Control), das Alperia im Wasserkraftwerk Sarnthein in der Provinz Bozen installiert hat. Dabei wird mit Hilfe von Feldsensoren und künstlicher Intelligenz die Wassernutzung optimiert. Sybil Water ermöglicht es, die Wassermengen in den Sammelbecken, die das Kraftwerk speisen, so zu regulieren, dass die erforderlichen Mengen entsprechend dem Energieerzeugungsplan zur Verfügung stehen.

Erfahre mehr dazu in diesem Video:

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