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ein Balkon mit schwarzem Geländer in der Zentrale von Marling

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13.04.2024
- 4 min

Die verborgenen Schätze des Kraftwerks Marling

ein Balkon mit schwarzem Geländer in der Zentrale von Marling
ein Balkon mit schwarzem Geländer in der Zentrale von Marling
ein Balkon mit schwarzem Geländer in der Zentrale von Marling

Es gibt Kunstwerke, die die Zeit überdauern und zu Zeitzeugen werden, nicht nur wegen ihres Nutzens, sondern auch wegen des kulturellen Werts, den sie zu verbreiten vermögen. Dies ist der Fall beim Wasserkraftwerk Marling, einer wahren Schatztruhe der Kunst.

„Die Geschichte der Elektrizität im Meraner Becken begann 1897, als der damalige Bürgermeister von Meran, Roman Weinberger, und jener von Bozen, Julius Perathoner, beschlossen, gemeinsam das Wasserkraftwerk auf der Töll durch die damaligen ‚Etschwerke‘ zu bauen und zu betreiben. Nach dem Ersten Weltkrieg baute das Südtiroler Energieversorgungsunternehmen ‚Società Elettrica Alto Adige – SEAA‘ zwischen 1924 und 1926 das Kraftwerk in Marling, das Gleichstrom erzeugen konnte“ erzählt Professorin Rosanna Pruccoli.

Architektonisch besteht das Kraftwerk Marling aus drei Gebäudekörpern mit einer einzigen Fassade, die große dreiteilige Öffnungen mit klassizistischen Stuckaturen aufweist. Drei Bögen teilen den Innenraum der drei Säle, wo sich wertvolle Dekorationen und zwei Gemälde befinden, die das Gebäude verschönern. „Das Projekt“, erklärt Architekt Carlo Trentini, der am 13. April 2024 die Führung mit der Stiftung für Denkmalpflege und Naturschutz FAI (Fondo Ambiente Italiano) durch das Kraftwerk leitete, „wurde 1924 Ingenieur Angelo Omodeo aus Mailand anvertraut und verbirgt im Inneren zwei wunderbare Fresken, die kürzlich restauriert wurden, mit einem symbolischen Hinweis auf die Metapher der vom Menschen beherrschten Energie“.

Wir reden von den Werken des Florentiner Künstlers Galileo Chini, Unternehmer seiner selbst und großer Reisender. „Chini nahm sowohl an den Weltausstellungen als auch an den Biennalen von Venedig teil. Er wurde von den künstlerischen Errungenschaften aus England beeinflusst, insbesondere von der von William Morrison initiierten Arts-and-Crafts-Bewegung. Er war von Klimt und der Wiener Sezession fasziniert und reiste nach Thailand, wo er zwei Jahre lang arbeitete“, erzählt die Kusthistorikerin Rosanna Pruccoli. In Chini verschmelzen also Ost und West, die mittelalterliche Tradition und jener der Renaissance mit dem Jugendstil bis hin zum Art Deco und den düstersten Formen des Expressionismus. „Die beiden Gemälde, die sich im Kraftwerk gegenüberstehen, sind großartig“, erklärt die Professorin: „Das eine zeigt eine unaufhaltsame Herde galoppierender Pferde, die eine Allegorie der Kraft des Wassers ist, das Motoren antreiben und Energie erzeugen kann. Das andere stellt eine helle Sonne dar, die ihre Energie ausstrahlt.“

Galileo Chini - cavalli al galoppo

Das ist aber noch nicht alles, denn das Kraftwerk weist noch weitere wertvolle Elemente auf: „Der gestalterische Eingriff beschränkte sich nicht nur auf das Volumen und das Abwechseln zwischen leerem Raum und Materie, sondern schenkte auch den dekorativen Details große Aufmerksamkeit: Mosaikfußböden mit weißen Mosaiksteinen und breiten Bändern aus granatroten Fliesen im griechischen Stil; der hohe Majolika-Wandsockel mit einem einfachen Band aus blutroten Fliesen; geometrische Motive in roten und schwarzen Streifen auf weißem Grund an den Seiten der Pfeiler und an den Türen und Fenstern mit kreisförmigen Strahleneinsätzen, die eine klare Stilisierung der Sonne sind. Auch die Balken der Decken an den Seiten des Maschinenraums sind reich mit weißen, roten und schwarzen geometrischen Motiven verziert, die, wenn auch mit einer gewissen Düsternis, an Holzdächer spätromanischer Kirchen erinnern“, so Architekt Trentini.

Von Liebe zum Detail und Harmonie zur dekorativen Gesamtkomposition zeugen auch die Schmiedeeisen der Geländer und Tore, unter denen die in Florenz von De Matteis gefertigten Lampen durch ihre Schönheit und sorgfältige Ausführung hervorstechen. In der Zusammensetzung der verwendeten Materialien, in der Verteilung der Masse und in den Verzierungen kommt mehrfach ein Zusammenspiel von Schönheit, Stärke und Nutzen zum Ausdruck. Somit überliefert uns das Werk nicht nur die Macht von Technik und Innovation, sondern auch die außergewöhnliche Stärke der Schönheit, der einzigen Sprache, die die Grenzen zwischen Raum und Zeit zu überwinden vermag.

Non sono da meno nella cura dei particolari e nell'adeguarsi alla composizione decorativa generale, i ferri battuti delle ringhiere e dei cancelli, tra cui emergono le lampade, per la bellezza del disegno e l'accurata esecuzione, fabbricate a Firenze da De Matteis, anch'esse a rappresentare il sole. In conclusione, dunque, il trinomio di bellezza, robustezza e utilità è più volte ripetuto nella composizione dei materiali impiegati, nella distribuzione delle masse e nelle decorazioni. Grazie a questi fregi,

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